Krautschau am Fischmarkt in Stade

Am Sonntag, 26. Mai, überraschte ein Team des NABU Stade im Rahmen einer  outdoor-Aktion Einheimische und Touristen am Fischmarkt in Stade  und  gab sog. „Unkräutern“ auf besondere Art und Weise einen Namen! Mit Kreide auf der Pflasterung wurden die unterschiedlichen Pflanzen in den Fugen und Spalten der Straße und Gehwege gekennzeichnet und so für die Besucher des Fischmarktes in der Innenstadt aus der Anonymität herausgeholt.  Alle waren überrascht von der Artenvielfalt!

„Unkraut wird zu Unrecht so genannt, denn Wildkräuter sind besonders wichtig für Insekten und andere Tiere – und viele haben Heilwirkungen für den Menschen“, so die NABU-Experten Inken Gerlach und Andreas Albig vom Kreisverband Stade. Leider ist das Wissen darüber in großen Teilen der Bevölkerung verloren gegangen. Unsere Großeltern wussten noch, wie sie die Kräuter in Küche und Hausapotheke einsetzen konnten. Auch die Wichtigkeit dieser Kräuter zum Erhalt der ständig sinkenden Insektenarten ist vielen nicht klar! Daher wollte der NABU Stade rund um den internationalen Tag der Artenvielfalt besonders auch den Wert dieser Pflanzen für die heimische Flora deutlich machen, besonders auch, wie wichtig „Unkraut“ ist für unser aller Bestreben nach mehr Insektenvielfalt!

Zunächst gab es bei Einheimischen und Besuchern eher fragende Blicke und relatives Unverständnis, was denn dort vor sich ging. Da malten Leute mit NABU-T-shirt mit Kreide auf der Straße herum.  Dieser Eindruck änderte sich aber schnell, wenn man ins Gespräch kam. Viele der interessierten Fragesteller wunderten sich nach einiger Zeit über die Vielzahl der unterschiedlichsten Kräuter und Pflanzen und waren erstaunt darüber, wie diese denn überhaupt in die Innenstadt gelangen.  Immer mehr Besucher der Stader Innenstadt beugten sich über die Schriftzüge der NABU-Aktiven und stellten interessiert Fragen.

Ein wirklich starkes Sommer-Gewitter bot dann notgedrungen unter einem "Sonnen-Regen"-Schirm in kleinerer Runde die Möglichkeit,  das Fachgespräch fortzusetzen, bis dann nach nach  eineinhalb Stunden die gelungene Aktion vor dem Schwedenspeicher fortgesetzt werden konnte.  Leider hatte der Starkregen die bisherigen Kreide-Kennzeichnungen verschwinden lassen! 

Fotos: H.-J. Feindt