Leben retten im Braken

Naturschützer setzen sich für das Überleben von Amphibien ein


Im Waldgebiet "Braken" bei Harsefeld werden seltene Amphibien geschützt
Foto: Frank Brückner

"Braken - ein Wald aus dem Mittelalter", so titelt der Landkreis Stade über das Waldgbiet "Braken" bei Harsefeld. Und weiter: "Schon die Benediktinermönche des Klosters Harsefeld (1102 bis 1648) schützten die Natur des Braken, indem sie große Teile als Bannwald vor der Ausbeutung bewahrten und nachhaltig bewirtschafteten. Seit 1989 steht der Braken, der südlich von Harsefeld liegt, mit einer Flächengröße von 654 ha unter Naturschutz. Er ist das größte naturnahe Laubwaldgebiet der Stader Geest und beherbergt eine Reihe von hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenarten, wie Feuersalamander, Schwarzstorch, Leberblümchen und den Totholzpilz 'Ästiger Stachelbart'. Im Faltblatt Naturwald Braken ist eine große Übersichtskarte zum Gebiet mit seinen Rundwanderwegen enthalten, um die Landschaft auf eigene Faust zu erleben."  Dieses Faltblatt kann hier unten heruntergeladen werden.

 

Eine Kooperation aus den Partnern "Landkreis Stade", "Niedersächsiche Landesforsten" und "Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR)" stellen mit Untersützung von Anwohnern und ehrenamtlichen Helfern einen mobilen Amphibienschutzzaun im Braken auf. Der Zaun soll beispielsweise den seltenen Feuersalamander vor dem Verkehrstod bewahren. Nun planen die Kooperationspartner den Bau einer stationären Amphibienleiteinrichtung, um den Feuersalamander und seine Artgenossen effektiv zu schützen. 

 

Die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) informiert auf ihren Internetseiten darüber, dass  die Kooperationspartner deshalb den Bau einer stationären Kleintier- und Amphibienschutzeinrichtung planen.  Doch der Bau dieser professionellen Einrichtung durch eine Fachfirma ist extrem teuer. Für den ersten Bauabschnitt erhielt die ÖNSOR nun eine finanzielle Förderung der Deutschen Postcode Lotterie.  Auch der Landkreis Stade, die Niedersächsischen Landesforsten und der NABU Bundesverband haben ihre finanzielle Unterstützung zugesagt. Ein Spendenaufruf über das Spendenportal der Sparkassen-Finanzgruppe „WirWunder“, einem Kooperationsvorhaben der Sparkassen und der gemeinnützigen Organisation betterplace.org, wurde eingerichtet. 

 

Rettungsaktion für Amphibien im Waldgebiet "Braken" bei Harsefeld
Foto: Frank Brückner

Auch die Mitglieder des NABU Kreisverbandes Stade  beteiligen sich unter der Führung von Inken Gerlach an Rettungsaktionen für die Amphibien im Braken. Täglich werden die Fangvorrichtungen an den Schutzzäunen überwacht und die  gefangenen Amphibien auf die jeweils andere Seite des Weges verbracht, wo sie ihre Wanderung dann fortsetzen können. "So wird verhindert, dass beispielsweise der Feuersalamander trotz seiner "Warnweste" übersehen und versehentlich plattgefahren oder totgetreten wird", so Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR.

Auch die Mitglieder des NABU Kreisverbandes Stade beteiligen sich an Amphibien-Rettungsaktionen im Braken
Inken Gerlach, Birgit Husmann und Andreas Albig (von links) beteiligen sich an den Rettungsaktionen Foto: Frank Brückner

Inken Gerlach berichtet, dass die Kontrollgänge am Pfingst-Montag wieder ein voller Erfolg waren: "Die Ausbeute war riesig:  13 Berg-, 6 Teichmolche, 38 subadulte, 4 adulte Feuersalamander, 11 Erdkröten und 1 Grasfrosch", so die stv. Vorsitzende des NABU Stade. (adult, erwachsen, fortpflanzungsfähig; noch nicht adulte Tiere sind subadult)

 

Wer Interesse hat am Mitmachen, kann sich beim NABU Stade unter info@nabustade.de oder telefonisch direkt bei Inken Gerlach unter +49 4161 722121 melden.

 

Weitere Infos der ÖNSOR zu diesem Amphibienschutzprojekt finden Sie hier

 

Download
Faltblatt des Landkreises zum Waldgebiet Braken
Der Landkreise Stade hat ein Faltblatt über den Branken herausgegeben, dem historischen Wald bei Harsefeld
Faltblatt Braken LK Stade.pdf
Adobe Acrobat Dokument 10.8 MB

Einige Fotos von NABU-Mitglied Andreas Albig: