Spendenaufruf "Baggersee Schragenberg"


An alle, denen die Natur rund um den Baggersee am Schragenberg am Herzen liegt

 

Sehr geehrte, liebe Freunde der Natur und Umwelt, wir benötigen Ihre Hilfe und Unterstützung!

 

Sie haben sicherlich die Nachrichten darüber verfolgt, dass der bisherige Betreiber des Sandabbaus am Baggersee im Ortsteil Schragenberg der Gemeinde Nottensdorf den Osthang für eine Wohnbebauung nutzen will. Außerdem soll auf der angrenzenden, landwirtschaftlichen Fläche nach dem Willen der Gemeinde Nottensdorf ein großes Gewerbegebiet entstehen! Dieser Bereich ist u. a. im Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises vorgesehen für einen Biotopverbindungskorridor zwischen dem Naturschutzgebiet „Auetal“ und dem Feuchtgebiet „Bullenbruch“ mit dem Ziel, die heimischen Arten und Artengemeinschaften und ihre Lebensräume zu sichern und zu bewahren und die damit verbundene Stabilisierung des Naturhaushalts zu stärken! Die Samtgemeinde hat dieses Ziel in 2020 ebenfalls in ihren Landschaftsplan übernommen!

 

Im Landschaftsrahmenplan des Landkreises heißt es: „aufgrund der besonderen Bedeutung für den kreisweiten Biotopverbund Freihaltung des Gebietes von biotopbeeinträchtigenden baulichen Anlagen….“ Nach unserem Verständnis ist hier somit eine Bebauung ausgeschlossen! Daher sind die Planungen der Gemeinde und Samtgemeinde einfach nicht  nachvollziehbar!

 

Der Gemeinde/Samtgemeinde stehen u. E. ausreichend Flächen in anderen Bereichen für Wohn- und Gewerbebau zur Verfügung, dieses auch zur Deckung des kurz- und mittelfristigen Eigenbedarfs. Eine bisher suggerierte „Notlage“ gibt es nicht! Nichtsdestotrotz hat die Mehrheit im Rat der Gemeinde Nottensdorf entsprechende Aufstellungsbeschlüsse gefasst. Der Flächennutzungsplan der Samtgemeinde soll jetzt entsprechend geändert werden!

 

So nebenbei: Nottensdorf und Bliedersdorf sind außerdem lt. Regionalem Raumordnungsplan (RROP) des Landkreises „Standorte mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung“! Das passt alles nicht zusammen mit dem, was gerade passiert!

 

In 2021 hat der NABU in Absprache mit dem Naturschutzamt des Landkreises das Institut für angewandte Biologie der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung angewandter biologischer Forschung Freiburg/NE e. V. („IfaB“) mit einer Kartierung der Flora auf der gesamten Sandabbaufläche beauftragt. Die Kurzcharakterisierung der Verfasser endet mit dem Satz: „Das Vorkommen von z. T. geschützten Tierarten, wie Rebhühnern, Eisvogel, Uferschwalben, Haubentauchern sowie zahlreichen Insektenarten (Libellen, Laufkäfer, Wildbienen etc) unterstreicht die große naturschutzfachliche Bedeutung des ehemaligen Abbaugeländes.“

 

Leider wurden uns weitere Kartierungen (Säugetiere, Vögel, Insekten, Amphibien, Kriechtiere) bisher nicht gestattet!

 

Anwohner und auch wir vom NABU haben am Baggersee (Osthang) Rebhühner entdeckt. Die Art ist vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste. Auch eine Vielzahl geschützter Insektenarten (z. B. viele Wildbienenarten) konnten wir bei Rundgängen erfassen und registrieren. Auch zahlreiche, auf der Roten Liste stehende Fledermausarten, nutzen das Gelände als Jagdhabitat. Die tausenden von (Zug-)Vögeln, die am See rasten und teilweise sogar brüten, haben wohl schon viele von uns gesehen oder über uns am Himmel mindestens gehört, wenn sie im Landeanflug waren. Das nur ein kleiner Ausschnitt geschützter Arten am Baggersee. Vom Schwalbenhang  (Uferschwalben) und dem Eisvogel am Südufer ganz zu schweigen! Wer ist da nicht begeistert?

 

Wir solidarisieren uns mit der großen Mehrheit der Anwohner der Siedlungen "Schragenberg" und "Postmoor" sowie allen Freundinnen und Freunden der Natur und unserer Umwelt! Wir alle treten dafür ein, dass weder der Osthang am Baggersee bebaut wird noch ein Gewerbegebiet in direkter Nachbarschaft entsteht! Hier sind wir uns als Kreisverband des NABU auch einig mit dem Stader Kreisverband des BUND!

 

Wir werden für unsere Anliegen u. U. auch rechtlichen Rat und fachanwaltliche Unterstützung benötigen. Um diese Kosten für uns ein wenig erträglicher zu gestalten, bitten wir Sie um eine Spende auf unser NABU-Spendenkonto mit dem Stichwort „Schragenberg“ bei der

 

Kreissparkasse Stade

IBAN DE25 2415 1116 0000 1120 11

BIC NOLADE21STK

 

Selbstverständlich erhalten Sie eine entsprechende Spendenquittung. Eingehende Spenden werden garantiert satzungsgemäß verwendet!

 

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe und Unterstützung. Bleiben Sie gesund!

 

Ihr NABU Kreisverband Stade e. V.

Der Vorstand


Einige Impressionen vom Baggersee Schragenberg