Am frühen Donnerstagnachmittag ging ich bei trüben Wetter einen gewohnten Spazierweg durch die Schwingewiesen im Stadtbereich Stade entlang.
Wie immer mit meiner Kamera bewaffnet. Infolge des Weges kommt man an einem toten Arm der Schwinge entlang. Hier hatte ich schon häufiger Enten, Reiher und andere Wasservögelgesichtet. So auch an diesem Tag. Schon von weitem konnte ich den Graureiher sehen. Als ich etwas näher kam, sah ich, dass der Vogel einen riesen Fang gelandet hatte.
Also Kamera raus und ran ans Werk. Zunächst stand der Reiher fast regungslos zwei-drei Minuten auf dem Ast. Er hatte wohl noch keinen Plan wie er den Brocken herunter bekommt.
Einmal geriet er ob der Schwere des Fangs sogar ins Wanken. Dann legte er den Fisch kurz ins Wasser und drehte ihn, so dass er den Kopf zuerst in den Schnabel bekam. Anschließend begann der Schluckprozess, den ich nur zum Teil fotografisch begleiten konnte weil er kurz den Standort in den Schilfgürtel verlagerte. Die ganz Aktion war nach 5 Minuten beendet.
Reinhard Paulin NABU
Der Graureiher besiedelt jede Art von seichtem Wasser, sowohl Süß-, Brack- oder Salzwasser als auch stehende oder fließende Gewässer. Des Weiteren zeigt der Graureiher eine Vorliebe für Gebiete mit Bäumen, da er seine Nester bevorzugt auf Bäumen anlegt. Im Inland trifft man den Graureiher in breiten Flüssen, schmalen Bächen, an Seeufern, in Gartenteichen, Fischteichen, Sümpfen, Überschwemmungsgebieten, im Schilf, in Sümpfen, Reisfeldern und in anderen bewässerten Gebieten, wie Fluss-Altarme, Stauseen, Wassergräben, Kanäle, Rieselfelder, Binnen-Deltas, Flussmündungen, Wattenmeere, schlammige und sandige Ufer an. Die Nahrung besteht vorwiegend aus Fisch wie 10,0 bis 25,0 Zentimeter lange Aale. Ferner zählen zum Nahrungsspektrum Lurche, Krabben, Muscheln, Krebstiere, aquatische Insekten, Schlangen, kleine Nagetiere, kleine Vögel und auch Pflanzen.
Das Nest wird wie eine Plattform aus Zweigen und Ästen gebaut und wird oft in aufeinanderfolgenden Jahren wieder verwendet. In der Regel wird das Nest auf einem hohen Baum positioniert, aber auch auf dem Boden oder auf Klippen, im Schild oder im Gebüsch werden gelegentlich die Nester angelegt. Werden die Nester im Schilf angelegt, dann bestehen diese meist auch aus Schilf. Wenn die Nester am Boden gebaut werden, dann wird meist eine flache Mulde gekratzt und mit kleinen Steinen und Schutt begrenzt. Der Graureiher nistet in Kolonien und die Nistplätze sind in der Regel 2 bis 38 Kilometer von den Nahrungsplätzen entfernt.