Hier finden Sie die wichtigsten Sofortmaßnahmen zur Pflege eines Fledermausfindlings:
Im März / April erwachen Fledermäuse aus ihrem Winterschlaf.
Es kommt vor, dass spaltenbewohnende Fledermäuse sich im Herbst ein unbequemes Winterquartier gesucht haben.
An scharfen Kanten, Nägeln etc. unter Dächern oder Wandvertäfelungen können die Tiere ihre empfindliche Flughaut verletzen.
Oft sind sie dann flugunfähig und werden von Passanten gefunden.
Ab Juli sind die ersten Jungtiere beinahe flügge. Sie krabbeln in ihrem
Quartier herum, das möglicherweise etwas eng geworden ist. Solch ein Quartier nennt man Wochenstube. Hier wohnen nur Weibchen, die jeweils ein Jungtier pflegen und säugen.
So manch ein neugieriges Tierchen fällt bei einer Entdeckungstour aus dem Quartier und liegt dann mitunter genau vor Ihrer Haustür.
Sie wollen nun helfen! Aber wie?
Allgemeine Hilfe:
Verletzte Fledermaus:
Auf dem Foto erkennt man den Riss in der Flughaut. Kleinere Risse heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen.
Die Flugfähigkeit kann man testen indem man das Tier auf der geschützen Hand beschleunigt abwärts bewegt. Reflexartig öffnet die
Fledermaus die Flügel. Findet sie ein Gleichgewicht fliegt sie fort. Fliegt sie nicht, bedeutet dies weitere Pflege, wobei darauf zu achten ist, das Tier nicht zu überfütterrn. Ca. 1/3 ihres
Körpergewichtes nehmen die Fledermäuse pro Nacht an Nahrung auf.
Weitere spezifische Hilfe erhalten Sie beim Fledermausbetreuer. Siehe oben.
Jungtier im Frühsommer:
Nachtrag aus aktuellem Anlass:
Finden Sie im Winter (ab November bis März) eine Fledermaus in ihrem Winterquartier, so müssen Sie das Tier unbedingt am
Fundort schlafen lassen. (Fledermäuse halten Winterschlaf, weil in dieser Jahreszeit keine Nahrung zu finden ist.)
Falls das nicht möglich sein sollte, z. B. bei Reparaturarbeiten am Haus oder bei Baumfällungen, ist das Tier vorsichtig zu bergen und an einem frostfreien Ort in einem offenen Karton mt einem Tuch
zu lagern. Ist das Tier bereits aufgewacht kann man es Wasser anbieten, ist aber unbedingt wieder ruhig, kalt aber frostfrei und dunkel aufzubewahren. Hohe Luftfeuchtigkeit ist dabei von Vorteil.
Besonders zum März am Ende des Winters muss dem Tier möglich sein, wieder in die Freiheit fliegen zu können.